Als Köder fischten wir kleine bis mittlere (max. 9cm) Twister in allen Formgebungen, Hauptsache das Schwanzende ist gut beweglich und arbeitet verlockend im Wasser. Die richtige Farbe, in unserem Falle, war es hauptsächlich Grün in all seinen Farbtönen, was sich allerdings je nach Jahreszeit und Fressverhalten schnell ändern kann.
Dass unsere Methode noch für einiges Gespräch und Staunen sorgen würde, hätten wir am 1. Angeltag nicht gedacht. Die ersten Ausfahrten führten uns zunächst zu unseren alten Stellen der Vorjahre um dort einige Makrelen zum Lengangeln zu fischen. Doch mit Makrelen war nix, anscheinend war der Fjord dieses Jahr noch so kalt, dass die Makrelen noch nicht da waren. Unsere Fischkisten blieben leer. So kam es, dass wir, bevor wir am Abend das Camp ansteuerten, unsere Pollackmontage ins Wasser ließen und unsere Twister in den Schären und im Langenuen, ein Fjordarm zwischen Hardanger und Björnafjord, das Schwimmen lernten. Wir steuerten die steil abfallenden Felsen an und fischten in einer Distanz von max. 20 Metern zu diesen Felsen. Je nach Windrichtung und Dünung ist höchste Achtung erfordert, und der Steuermann hat dann alle Hände voll zu tun und der Motor bleibt sicherheitshalber immer in Fahrbereitschaft, damit man nicht an den Felsen Über- und Unterwasser zerschellt. Genau dort warfen wir also unsere Montagen ins Wasser und ließen sie einige Sekunden absinken. Dann die Rutenspitze auf die Wasseroberfläche geneigt und den Twister regelmäßigaber zügig eingeholt. Die Geschwindigkeit wir so gewählt, dass der Twister nahe am Boden, aber ohne permanent hängenzubleiben geführt wird. Nach etwa 10 Meter hatte Angelkollege Pierrot schon den ersten Biss und ein prachtvoller etwa 1,5kg Pollack konnte gelandet werden. So ging es dann in regelmäßigen Abständen, treiben lassen, fangen, Stellungswechsel, fangen, usw. sodass unsere Fischkisten nach 2 Stunden randvoll waren.
Zurück im Angelcamp wurden wir mit unseren vollen Kisten bestaunt und auch im Filetierraum wurde viel über unsere Fänge diskutiert. Am Abend dann, beim Grillen, kam man mit den Nachbarn ins Gespräch und immer wieder wurde unser Fangergebnis angesprochen. Es stellte sich heraus, dass die Lengs und andere Fische sehr launisch waren und dass dadurch in den meisten Kisten noch viel Platz blieb.
Plötzlich interessierten sich einige der Gäste für den Fang von Pollacks und unsere verwendeten Montagen.
Schema der von uns verwendeten Montage: