Als die Sektion am 13. Februar 1979 gegründet wurde, konnte niemand auch nur ahnen, dass aus einer Gruppe von Anglerkollegen und Abenteurern eine erfolgreiche Sektion der “Luxemburgischen Sportfischer-Föderation” werden sollte.
Auf sportlichem Plan sind neben zahlreichen ausgezeichneten Resultaten besonders die 2 Weltmeistertitel im Einzelnen und ein Weltmeistertitel 1982 für die luxemburgische Mannschaft im Surf-Casting hervorzuheben.
Durch die Sektion “Pêche en Mer” haben viele Luxemburger das Meeresfischen entdeckt.
Es ist wahrhaftig jedes Mal ein Erlebnis, morgens früh in See zu stechen oder bei Windstärke 5-6 an der Reling zu stehen und Jagd auf Kabeljau, Merlan oder sonstige Delikatessen, die man nur aus dem Fischregal kennt, zu machen.
Vielleicht ist es die Distanz zum Meer und das Abenteuer, was die Sektion mit all ihren Mitgliedern und Sympathisanten zu einer lebendigen, vielseitigen Gruppe zusammengeschmolzen hat.
Fast auf den Jubiläumstag genau am 24. Februar 2019 hatte die Sektion auf eine Feier im Restaurant Schaeffer in Mertert eingeladen. Auch der Vorstand der Sportfischerföderation FLPS war bei der Feier anwesend. Präsident André Biver begrüßte ganz herzlich die Gäste und zeigte sich besonders erfreut über die Anwesenheit vom Gründungsmitglied Gilbert Arendt.
Der Sekretär Gilbert Zangerlé machte in einem kleinen Vortrag einen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre und erklärte dass das Ziel der Sektion einerseits die Teilnahme an internationalen Wettbewerben ist, andrerseits aber auch die Förderung der Meeresfischerei. Hierzu zählt die Sektion seit Beginn eine große Anzahl von „Sympathisanten“, die regelmäßig an den Tagesfahrten nach Holland oder Belgien teilnehmen und somit in die Meeresfischerei eingeführt werden. Zusammen mit diesen Interessenten zählt die Sektion heute ungefähr 180 Meeresangler. Zangerlé hob hervor, dass alle bei den Ausfahrten gefangenen Fische, eine echte Delikatesse im Vergleich zu den im Handel erhältlichen Fischen sind, nur für den privaten Verzehr gedacht und erlaubt sind.
In seinem engagierten Vortrag wies der Sekretär aber auch auf einige Gefahren und Herausforderungen für die Meeresfischerei und darüber hinaus für die gesamten Meere hin. Wenn man in den ersten Jahren der Sektion nur eine halbe Stunde auf das Meer hinausfahren musste um Kabeljau, Wittlinge oder Plattfische zu fangen, so muss man heute 3-4 Stunden hinausfahren und ist sich dennoch nicht sicher, Fische zu fangen.
Unter den vielen Ursachen für den schlechten Zustand der Meere wies er besonders auf zwei Gefahren hin. Erstens die Überfischung der Meere. Fabrikschiffe und höchst modern ausgerüstete Fangflotten haben in den letzten Jahren die Meere fast leer gefischt. Große Fische oder Fischschwärme werden mit Flugzeugen oder sogar mit Satelliten geortet und abgefischt. In einem einzigen Netzzug können somit bis zu 400.000 kg Fische auf einmal gelandet werden. Damit auch die letzte Sprotte gefangen werden kann wird in der EU über die Zulassung der Elektrofischerei diskutiert. Langleinen mit über 100 km Länge bestückt mit Tausenden von Haken sind keine Seltenheit. Dieser Fisch ist jedoch nicht nur für den menschlichen Konsum gedacht sondern landet oft in Fischfabriken und wird zu Futter- oder Düngemittel verarbeitet.
Ein zweites Problem auf das der Sekretär hinwies sind die enormen Plastikmengen die in unseren Meeren und Ozeanen treiben. Im Nordatlantikstrudel sollen per Kubikmeter Wasser zwei Plastikteile schwimmen. Nicht zu erfassen und im Moment schlecht einzuschätzende Folgen sind Micro- und Nanopartikel die sich schon jetzt in unserer Nahrung und somit in unserem Körper anhäufen.
All diese Probleme entstehen an Land und müssen demzufolge auch an Land gelöst werden. Nicht nur die Meeresangler und direkte Anrainer und Nutzer sind gefordert sondern unsere gesamte Gesellschaft.
An FLPS Präsident Jos Scheuer gab die Sektion deshalb die Botschaft und die Mission Druck auf unsere Politiker und Verwaltungen zu machen und sich für die Ausarbeitung nachhaltiger Fischereirichtlinien in Luxemburg und darüber hinaus auf den Meeren einzusetzen.
Zum Schluss ergriff Jos Scheuer das Wort und gratulierte der Sektion für ihr 40. Bestehen und den unermüdlichen Einsatz mit dem sich die Sektion für die Förderung der Meeresfischerei im Respekt und im Einklang mit der Natur einsetzt. Er wünschte der Sektion “Pêche en Mer” noch viele Jahre auf Erfolgskurs zu bleiben.
Gilbert Zangerlé