Die englische Südküste ist bekannt für ihren großen Fischreichtum und ihre Artenvielfalt. Dies bedeutet, dass die Angler auf ein technisches schnelles Angeln auf Doraden vorbereitet sein mussten, aber auch mit großen Fischen wie Conger und Rochen rechnen konnten. Speziell aus diesem Grund war der Nationaltrainer Jean-Pierre Hansen im Vorfeld einige Tage nach Weymouth gefahren, um die lokalen Gegebenheiten auszukundschaften. An mehreren Abenden wurden zusammen Vorfächer gebaut und über das nötige Material diskutiert.
Persönlich kenne ich keinen Ort der über eine so gut ausgerüstete Angelflotte verfügt wie Weymouth. Die großen und gut ausgerüsteten Boote, auf denen die jeweils 8 oder 9 Angler viel Platz zur Verfügung hatten und erfahrene Skipper versprachen eine einmalige Meisterschaft. Dazu kam noch das fantastische Engagement der Organisatoren und ihrer Helfer, die dazu beitrugen, dass der Wettbewerb unkompliziert und professionell verlief. Auch die Qualität der Köder war hervorragend. Neben gefrorenen Makrelen und Kalmaren bekamen die Angler lebende Würmer in Salzwasserbeutel ausgeteilt.
Geangelt wurde nach dem „Catch and Release“ Prinzip, das heißt alle Fische haben einen Punktwert, der vom Kommissar an Bord aufgeschrieben wird und es so ermöglicht, dass die Fische sofort nach dem Fang unbeschädigt wider zurückgesetzt werden können.
Unsere Mannschaft fuhr einige Tage vor dem Beginn der Meisterschaft nach Weymouth um zu trainieren und sich noch vor Ort mit dem fehlenden Material auszurüsten. Wir waren in einem Hotel logiert, das speziell für Sportveranstaltungen genutzt wird. England ist nicht unbedingt bekannt für seine gute Küche, aber hier darf man ohne Vorbehalte sagen, dass das Essen katastrophal war. Viele Mannschaften gingen abends in die Stadt um etwas Korrektes zu essen. Dass eine Weltmeisterschaft nicht relax ist erfuhr auch unser „Neuling“, John Palgen, der zum ersten Mal auf einer Meisterschaft von diesem Niveau dabei war. Nach schon zwei Tagen sagte er: „… Männer ech si freckt. Ech hätt nët geduecht dass eng Weltmeeschterschaft esou ustrengend wier…“.
Im Gesamtklassement hat die luxemburgische Mannschaft zwar nicht so gut abgeschnitten, aber das Einzelresultat von René Royer, der als 22. von 73 weltbesten Anglern abschloss ist absolut hervorzuheben.
Gesamtwertung: (15 Nationen)
- ENGLAND
- FRANKREICH
- ITALIEN
…
- BELGIEN
- Holland
- Luxemburg
Einzelwertung: (73 Angler)
- MATTHIEU HERVOUET (Frankreich)
- COLIN SEARLES (England)
- DEJAN STRUNA (Slovenien)
….
22. ROYER René (Luxemburg)
59. JUNGER Henri (Luxemburg)
61. STEMPER André (Luxemburg)
67. PALGEN John (Luxemburg)
70. HANSEN Jean-Pierre (Luxemburg)
Royer René
Kapitän der luxemburgischen Nationalmannschaft
Fotos und Resultate